Monatlicher Ace Attorney-Blog - Oktober 2017[]
Willkommen zu der achten Ausgabe meines monatlich erscheinenden Ace Attorney-Blogs.
News[]
Ich fasse mich kurz: es gab keine relevanten AA-News auf der TGS 2017.
Charakter des Monats[]
Heute möchte ich Ahlbi Ur'gaid küren, meinen Lieblingscharakter aus Phoenix Wright: Ace Attorney: Spirit of Justice. Ich spreche die übliche Spoiler-Warnung aus.
Es hat ja eine gewisse Tradition in den Ace Attorney-Spielen: der Angeklagte des jeweils ersten Falls eines Spiels wird noch in mindestens einem weiteren Fall der Hauptreihe auftreten: Larry Butz, Maggey Byrde, Phoenix Wright, erneut Phoenix Wright, Juniper Woods, Sophie de Narrateur und eben auch Ahlbi Ur'gaid fallen allesamt in diese Kategorie. Ahlbi taucht in The Foreign Turnabout, The Rite of Turnabout und Turnabout Revolution auf. So hat man die Chance, eine große Charakterentwicklung bei ihm zu erleben. Am Anfang des Spieles wird er des Mordes an Paht Rohl angeklagt. Die Divination Séance zeigte seine Schuld auf. Da es keine Verteidiger im Land gab, bot Phoenix Wright sich als Anwalt an. Er weigerte sich aber, Phoenix als seinen Verteidiger zu akzeptieren, obwohl er unschuldig war, da er wusste, dass Phoenix auch für schuldig befunden werden würde aufgrund des Defense Culpability Acts. Er wuchs in einer Zeit auf, wo Anwälte in Khura'in gesellschaftlich verachtet wurden, sodass er selber diese Haltung hatte, aber er schaffte es dennoch, sein Vertrauen in Phoenix zu legen, der dann auch seine Unschuld beweisen konnte - der erste Freispruch des Landes seit 23 Jahren. Im Alter von nur neun Jahren schaffte Ahlbi es, sein Weltbild zugunsten der Gerechtigkeit neu zu denken. Er half Phoenix später bei der Ermittlung um den Mord an Tahrust Inmee.
Ahlbi ist ein fleißiger und energiegeladener Junge, der es liebt, bei seiner Tätigkeit als Fremdenführer Leuten etwas über das Land zu erzählen. Ich mag diese sehr engagierte Seite an Ahlbi sehr, aber auch die des klugen Geschäftsmannes, die bei seinem Verkauf von Magatah'man zum Vorschein kommt.
Ich mag auch sehr Ahlbis Hund Shah'do und deren Beziehung zueinander. Er beschützt Ahlbi, wenn dieser Angst hat, und strahlt Freude aus, wenn Ahlbi glücklich ist. Eine faszinierende Verbindung von Mensch und Tier!
Ein sehr schönes Ende, was er auch verdient hat, hat der Charakter ebenfalls bekommen. Zusammen mit Apollo Justice errichtet er dessen neue Kanzlei. Ich mag Ahlbi sehr und hoffe, dass er auch in Zukunft wieder in der Reihe auftaucht. Wie findet ihr Ahlbi? Schreibt es unter diesen Blog!
Bisherige Charaktere des Monats[]
- März 2017: Phoenix Wright
- April 2017: Bobby Fulbright
- Mai 2017: Apollo Justice
- Juni 2017: Colias Palaeno
- Juli 2017: Trucy Wright
- August 2017: Kantilen Gavin
- September 2017: Aloysius Flamberg
- Oktober 2017: Ahlbi Ur'gaid
Fallbewertung: Adieu und Wandel[]
Heute bewerte ich in dieser Kategorie den vierten und in der Originalversion des Spiels auch letzten Fall aus Phoenix Wright: Ace Attorney: "Adieu und Wandel". Es gilt natürlich die übliche Spoiler-Warnung.
Ein hervorragender Fall! Es lässt sich nicht anders sagen. Der ursprünglich letzte Fall des ersten Ablegers der Reihe hat alles, was man sich wünscht. Aber fangen wir langsam an: Miles Edgeworth, der bisher als erbitterter Rivale vor Gericht auftrat, wird des Mordes an Robert Hammond angeklagt. Es sieht nach einem einfachen Fall aus: zwei Männer sind in einem Boot, der eine wird erschossen, also muss der andere der Mörder sei. Klingt auf dem ersten Blick ganz logisch, doch dann tritt das wahre Ausmaß des Falles zum Vorschein. Im Zentrum steht ein Fall, der sich fünfzehn Jahre zuvor ereignete: der legendäre Fall DL-6. Es ist ein Fall, mit dem die Schicksale sämtlicher Hauptcharaktere verknüpft sind. Misty Fey, die Mutter von Maya Fey und Mia Fey, verschwand fünfzehn Jahre zuvor nach einer Geisterbeschwörung von Gregory Edgeworth, das Mordopfer des Falls DL-6 und zugleich Miles Edgeworths Vater.
Und dann gibt es ja noch Manfred von Karma, ein perfektionistischer Staatsanwalt, der in seinen 40 Jahren als Staatsanwalt noch keinen Fall verloren hatte. Er tritt Phoenix als Staatsanwalt in diesem Fall gegenüber. Die Offenbarung seines dunklen Geheimnisses ist eines der Kernstücke dieses Falls.
Die Verbindung von Phoenix, Edgeworth und Larry Butz kommt ebenfalls ans Licht und führt zurück auf deren Grundschulzeit, wo sich ein Gewisser Vorfall ereignete, der Fall in der Schule. Was Phoenix dazu getrieben hat, Strafverteidiger werden zu wollen, wird offenbart.
Das Zusammenfügen der Puzzleteile der Vergangenheit und deren Auswirkungen auf die Gegenwart sind das, was den Fall so spannend und interessant macht. Ein toller Abschlussfall des ersten Spiels. Naja, bis Aus der Asche kam, aber darüber werde ich meine Gedanken ein anderes Mal kundtun. Der Fall Adieu und Wandel bekommt von mir starke 4,5 von 5 Punkten. Wie sind eure Gedanken zu dem Fall?
Sonstiges[]
Es ist ein Thema, das die Ace Attorney-Community im Westen beschäftigt wie kaum eine andere: Lokalisationen. Selbst in den USA sind einige Spiele nicht erschienen. Zwar hat das vor vielen Jahren erschienene Spiel Gyakuten Kenji 2 seit einigen Jahren eine sehr gute Fanübersetzung, aber Spiele wie Dai Gyakuten Saiban: Naruhodō Ryūnosuke no Bōken oder Dai Gyakuten Saiban 2: Naruhodō Ryūnosuke no Kakugo sind noch immer nicht mal auf Englisch erschienen, auch wenn es zu DGS1 einen Fanpatch des ersten Falles gibt und Untertitel auf YouTube, aber das ist nicht dasselbe. Und wenn nicht mal alle Spiele eine englische Version bekommen, können sich europäische Sprachen wie Deutsch, Italienisch oder Französisch ganz hinten anstellen. Das letzte Spiel der Hauptreihe, das eine offizielle deutsche Übersetzung bekommen hat, war Phoenix Wright: Ace Attorney: Trials and Tribulations im Jahr 2008 (kurioserweise ist der dritte Teil in Deutschland nach dem vierten erschienen), also vor neun Jahren. Das Crossover Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney habe ich in dieser Rechnung herausgenommen, da wir diese Lokalisation Level-5 zu verdanken haben, wofür ich Level-5 sehr dankbar bin. Ja, auch die Realverfilmung hat eine deutsche Synchronisation bekommen, aber das war es dann auch. Ich finde es einfach nur schade, dass Capcom sich dadurch die europäische Fangemeinde selbst zerstört. So ist der Teufelskreis entstanden: es kommen keine deutschen Spiele mehr, sodass sich die deutsche Fangemeinde verkleinert, was dazu führt, dass es sich erst recht nicht mehr lohnt, die Spiele zu lokalisieren. Und die Tatsache, dass nicht mal eine englische Version zu jedem Spiel erscheint (und wenn, dann auch nur digital), macht das ganze noch schlimmer.
Was sagt ihr dazu? Ich jedenfalls bedanke mich dafür, dass ihr diese Ausgabe gelesen habt. Wir sehen uns im November! Vorschläge für den Charakter des Monats, Themen für die Sonstiges-Rubrik oder Ähnliches werden weiterhin gerne angenommen. Bis dann!